Was ist Streuobst?

»Streuobstbau ist eine Form des Obstbaus, bei welchem mit umweltverträglichen Bewirtschaftungsmethoden Obst auf hochstämmigen Baumformen erzeugt wird. Die Bäume stehen im Gegensatz zu niederstämmigen Plantagenobstanlagen häufig „verstreut“ in der Landschaft. Streuobstbeständen gemeinsam ist die regelmäßige Nutzung sowohl der Hochstamm-Obstbäume (Obernutzung) als auch der Flächen unter den Bäumen (Unternutzung). Die umweltverträgliche Nutzung eines Streuobstbestandes schließt die Anwendung synthetischer Behandlungsmittel wie Pestizide und Dünger aus. […]

Für die mitteleuropäische Biodiversität spielen Streuobstbestände mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie über 3.000 Obstsorten eine herausragende Rolle. Charakterarten sind Steinkauz, Wendehals und Grünspecht.«

»In Streuobstbeständen kommen viermal mehr Brutvogelarten und fünfmal mehr Brutpaare vor als in Niederstammanlagen der sogenannten „Integrierten Produktion“. Dies ergaben mehrjährige Untersuchungen am Bodensee. Die nachgewiesene Biomasse an Insekten und Spinnentieren hatte sogar fast das achtfache Gewicht.«

Quelle: NABU Deutschland, www.streuobst.de

Diese Erkenntnisse zeigen sehr deutlich, dass einheimische Streuobstwiesen ein sehr wichtiges Instrument des Naturschutzes sind. Wir ermutigen Sie daher, Ihre vorhandenen Streuobstwiesen zu erhalten, bei Neupflanzungen auf einheimische, hochstämmige Obstbaumsorten zurückzugreifen bzw. bei Ihren Einkäufen besonders auf Produkte aus heimischem Streuobstanbau zu achten. Damit leisten Sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Vielfalt unserer Natur sondern erhalten außerdem besonders gute und gesunde Lebensmittel.

Deshalb heißt es auch seit den frühen 1980er Jahren:

Mosttrinker sind Naturschützer

(Und das gilt selbstverständlich auch für Freunde von Süßmost und anderen Streuobst-Erzeugnissen.)

Der NABU-Streuobstmaterialversand bietet zahlreiche Literatur und weitere Infos rund um das Thema Streuobst und Streuobst-Produkte an.